Newsletter | Januar 2025
So viele Themen hatte unser Newsletter noch nie! Wir nehmen das als Zeugnis dafür, dass Fußverkehr schon lange kein Randthema mehr ist. Es gibt viel zu berichten! Viel Spaß bei der Lektüre zu den aktuellen politischen Ereignissen aus der Welt des Fußverkehrs, neuen Veröffentlichungen, bevorstehenden Veranstaltungen und News vom FUSS e.V.
Die Themen im Überblick
- Unsere Forderungen an die nächste Bundesregierung
- Polizei, Städte, Zivilgesellschaft: Alle wollen Tempo 30
- Verwaltungsvorschriften zur StVO: Wann und wie kommen sie?
- Top-Job: FUSS sucht GeschäftsführerIn
- FUSSverkehrs-Akademie
- BUVKO – Anmelden und dabei sein!
- Modellkommunen für besseres Geh-Klima gesucht
- Fuss-ev.de ganz neu
- Neuauflage der Broschüre zum Thema “Gemeinsamer Geh- und Radweg”
- Keine Zukunft ohne Klimaschutz!
- Unser erfolgreichster Beitrag auf Social Media
Unsere Forderungen an die nächste Bundesregierung
Die Bundestagswahl rückt näher und angesichts der Gefahr für unsere Demokratie, die das Wahlergebnis bedeuten könnte, fällt es uns schwer, so vermeintlich belanglose Themen wie die Förderung des Fußverkehrs anzubringen. Wir sind jedoch gleichzeitig davon überzeugt, dass alle Arten von zivilgesellschaftlichem Engagement die Demokratie stärken. In diesem Sinne: Hier unsere Empfehlungen für besseren Fußverkehr an die neue Regierung.
Polizei, Städte, Zivilgesellschaft: Alle wollen Tempo 30
Die Diskussion um Tempo 30 innerorts nimmt Fahrt auf: Beide Polizeigewerkschaften fordern es. Städte und Gemeinden wollen mehr Freiheit dafür, Verbände bilden ein Bündnis. Nur Tempo-Ideologen in Politik und ADAC mauern noch.
In dieser Woche ging es Schlag auf Schlag:
Am Montag forderte die Gewerkschaft der Polizei Tempo 30 innerorts als Grundregel und 50 als Ausnahme. Ihr Schwesterverband, die Deutsche Polizeigewerkschaft DPolG, fordert das schon länger.
Am Dienstag sprach sich ein Bündnis aus 14 Organisationen dafür aus, darunter der Sozialverband VdK, die Deutsche Umwelthilfe und wir vom FUSS e.V. Am Donnerstag und Freitag plädieren Experten (auch von uns natürlich) auf dem Deutschen Verkehrsgerichtstag dafür. Und die „Initiative Lebenswerte Städte und Gemeinden“ präsentiert ihre aktuelle Mitgliederzahl: 1.124 Kommunen fordern für ihre Verkehrsbehörden mehr Freiheiten für Tempo 30. In diesen Kommunen lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland; es sind Bürgermeisterinnen und Landräte aller demokratischen Parteien dabei, von der CSU bis zur Linkspartei.
Nur im verkehrspolitischen Bundes-Raumschiff Berlin gibt es nach wie vor Widerstand. Bei der Verkehrsrechtsreform 2024 verhinderte vor allem die FDP größere Fortschritte. Auch CDU und CSU mauern. Argumente für Tempo 30, rechtliche Möglichkeiten und politische Forderungen stehen hier auf unserer neuen Website.
Verwaltungsvorschriften zur StVO: Wann und wie kommen sie?
Das Straßenverkehrsrecht wurde 2024 novelliert. Eins aber fehlte noch: neue Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung, die den Behörden vor Ort vorschreiben, wann und wie sie welche Verkehrsregelung anwenden dürfen und müssen. Der Entwurf dafür kam Anfang Januar aus dem Bundesministerium. Zuerst das Positive: Der Vorrang der Sicherheit, der besondere Schutz der Verletzlichsten und die Nicht-Bevorzugung des Autoverkehrs sind deutlich hervorgehoben. Die Städte und Gemeinden haben nach dem Entwurf deutlich mehr Rechte, Flächen für den Fuß-, Öffentlichen und Radverkehr zu schaffen. Nicht so gut: Für Tempo 30 gibt es neue Möglichkeiten auf Schulwegen und vor Spielplätzen, aber mehr auch nicht. Für die Anlage von Zebrastreifen soll nur ein Teil der Einschränkungen fallen. Wir haben das gegenüber dem Ministerium kritisiert und informieren im Detail, sobald die neuen Vorschriften vom Bundesrat angenommen sind. (Das Verfahren ist unabhängig von Bundestagswahl und Regierungswechsel.)
Top-Job: FUSS sucht GeschäftsführerIn
Karriere auf die Füße stellen! Wer Verkehrswende organisieren und kommunizieren will, ist bei uns richtig: Ab Mitte 2025 suchen wir eine neue Geschäftsführerin (m/w/d) für unsere Zentrale in Berlin. Alle Infos hier.
Lust, vor Ort konkret etwas zu bewegen? Unsere nächste FUSSverkehrs-Akademie gibt einen Überblick über für Aktive und Ortsgruppen interessante und hilfreiche Hebel, um Verwaltungen zu konkreten Maßnahmen für den Fußverkehr zu motivieren.
Die Novellierungen von Straßenverkehrsgesetz (StVG) und Straßenverkehrsordnung (StVO) haben viel Hoffnung verbreitet. Die dazugehörige Verwaltungsvorschrift fehlt bisher – sie ist jedoch enorm wichtig für die Umsetzung. Aktivist Ralph Fröhlich spricht zum Thema „StVO-Novelle: Hebel für die Nahmobilität?“ Im Anschluss gibt es wie immer die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion.
Wann? Donnerstag, 6. Februar, 18-19 Uhr
Wo? Online. Den Link verschicken wir nach der Anmeldung.
Hier geht‘s zur Anmeldung.
BUVKO – Anmelden und dabei sein!
Noch ziemlich genau drei Monate bis zum BUVKO… höchste Zeit, Tickets zu besorgen! Der 25. Bundesweite Umwelt- und Verkehrskongress findet vom 28. bis 30. März 2025 in Karlsruhe statt. Das diesjährige Motto “Gemeinsam cool bleiben – Auf dem Weg zum urbanen Wohlfühlklima” bietet reichlich Stoff für Vorträge, Diskussionen und Exkursionen. Und als Bonus für alle Teilnehmenden: Die offizielle Verleihung des 2. Fußverkehrspreises Deutschland am Samstagabend miterleben und als Erste erfahren, wer gewonnen hat! Alle Infos auf www.buvko.de.
Modellkommunen für besseres Geh-Klima gesucht
Es geht los! Wir suchen vier Modellkommunen, die mithilfe des FUSS e.V. den Fußverkehr voranbringen und gleichzeitig ihre Stadt besser an den Klimawandel anpassen möchten. Denn Fußverkehrsförderung und Anpassung des Stadtraums an die Klimaveränderungen gehen Hand in Hand. Das Projekt „Besseres Klima in Kommunen geht gut“ wird im Rahmen der Initiative Mobilitätskultur von der CHRYSANTIL Stiftung gefördert und gemeinsam mit der PHINEO gAG umgesetzt.
Denkt gern schon mal darüber nach, ob Eure Kommune dafür in Frage käme. Wir sind auf Engagierte vor Ort angewiesen, um das Projekt erfolgreich durchführen zu können. Bis zum 21. März 2025 können Kommunen ihr Interesse an der Mitwirkung bekunden. Alle Infos hier.
Übersichtlicher, kompakter und schicker! Es ist endlich so weit: Die neue FUSS-Website ist online! Besucht uns unter dem gewohnten Link www.fuss-ev.de und freut euch auf ungewohnt modernes Design. Aber vor allem: Alle wichtigen Infos rund um den Fußverkehr sind jetzt noch besser geordnet und aufbereitet: Was ihr tun könnt, was man wissen muss, was wir euch bieten und mehr. Viel Spaß mit der neuen Website!
Neuauflage der Broschüre zum Thema “Gemeinsamer Geh- und Radweg”
Radfahrende auf dem Gehweg, Zufußgehende auf dem Radweg … wir alle kennen diese Situationen. In unseren immer dichter besiedelten Städten ist der Platz begrenzt und es kommt zu Konflikten. Bei der letzten Änderung der Straßenverkehrsordnung wurde die Bedeutung des Verkehrszeichens “Gemeinsamer Geh- und Radweg” klarer formuliert. Es ist nun eindeutig, dass Zufußgehende auf solchen Wegen Vorrang vor Radfahrenden haben. Diese StVO-Änderung und einige neue Gerichtsurteile waren für uns Grund, die Dokumentation “Radfahrer auf dem Gehweg, Fußgänger auf dem Radweg – Regeln, Konflikte, Verbesserungspotential” zu aktualisieren. Die neue Version steht ab sofort kostenlos zum Download auf unserer Webseite zur Verfügung.
Wer die über 100 Seiten der Dokumentation nicht komplett lesen möchte, findet in der Broschüre “Gehwege, Radwege, Mischwege – Regeln für Verkehrsteilnehmer, Planende und Behörden” eine Kurzfassung aller wichtigen Regeln.
Keine Zukunft ohne Klimaschutz!
“Wir gehen zum Klimastreik, weil mit Klimaschutz alles besser geht”, so Roland Stimpel aus dem FUSS-Vorstand. Wir sind uns einig: Die neue Bundesregierung muss jetzt in Klimaschutz investieren! Deswegen geht FUSS e.V. am 14. Februar mit Fridays for Future auf die Straße. Demonstriert mit uns für eine lebenswerte und zukunftsfähige Welt. Alle Infos auf www.klima-streik.org.
Unsere Arbeit ist nur dank der Hilfe unserer Fördermitglieder und Spender:innen möglich. Jeder Beitrag zählt!